Mittwoch, 18. November 2015

Besuch des DFS Towers am Flughafen Düsseldorf

Nachdem wir seit Anfang November den Theorieunterricht für die Prüfung zur Verkehrspilotenlizenz an der Flugschule beendet und seit einer Woche mit der Homestudy-Phase begonnen haben, konnten wir heute für einen halben Tag die Unterlagen ruhen lassen und den Fluglotsen im Tower des Düsseldorfer Flughafens bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen.
Angekommen am Tower wurden wir von Herrn Fuhrmann, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der DFS Standorte in NRW, begrüßt und ins Gebäude begleitet. Es sei ein besonderes Anliegen der DFS schon im frühen Stadium mit den angehenden Piloten zu sprechen und diese über den Arbeitsalltag der Fluglotsen zu informieren.
Zunächst wurden uns in einer kurzen Präsentation der Aufbau und die Zuständigkeiten der DFS sowie die Ausbildung und der Einsatz der Fluglotsen an den verschiedenen Standorten erklärt. So kann ein Fluglotse, ähnlich wie ein Pilot nur ein Flugzeugmuster mit seinem Type-Rating fliegen darf, nur auf dem Tower arbeiten, auf dem er die praktische Ausbildung absolviert hat. Für einen Wechsel des Standorts ist wiederum eine Schulung nötig, die ihn mit den jeweiligen Verfahren für den neuen Flughafen vertraut macht.
Darüber hinaus konnten wir natürlich auch unsere Fragen stellen, die sich im Laufe der Ausbildung ergeben haben. Von besonderem Interesse waren für uns vor allem die Themen Sichtflug (VFR) und der Umgang mit derartigen Flügen von Privatpiloten, wie wir es aktuell noch sind, in der Kontrollzone. Zwar hat grundsätzlich der Berufsverkehr Vorrang, jedoch ist auch die Privatfliegerei insbesondere in den verkehrsärmeren Zeiten gerngesehener Gast. Hierzu empfehle es sich, vor dem Einflug in die Kontrollzone auf der entsprechenden Funkfrequenz des Towers mitzuhören, um so die Auslastung des Flughafens einschätzen zu können.
Nun folgte das eigentliche Highlight des Besuchs: Mit dem Fahrstuhl fuhren wir auf den mit einer Höhe von 84 Metern höchsten Tower Deutschlands und betraten den Arbeitsplatz der Lotsen. Zunächst genossen der grandiose Ausblick auf den Flughafen, das Vorfeld und die startenden/landenden Flugzeuge unsere volle Aufmerksamkeit. Von hier oben wirkte es, als ob man sich den Flughafen im Miniaturwunderland in Hamburg anschauen würde. Dann erst fiel uns auf, wie ruhig und entspannt die Atmosphäre war. Von der erwarteten Hektik keine Spur! Wer Hektik verbreitet, bringt auch Unruhe ins System – so der allgemeine Tenor.



Konzentriert, aber ruhig beschreibt die Situation eher, die wir hier oben erlebten. Immer wieder hatten wir die Gelegenheit, direkt mit den Fluglotsen ins Gespräch zu kommen und mit Ihnen über ihren Beruf zu sprechen.
Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmach recht herzlich bei Herrn Fuhrmann und den Lotsen des Düsseldorfer Towers für diesen sehr interessanten und abwechslungsreichen Vormittag bedanken! Wir haben viel Hintergrundwissen für unseren späteren Berufsalltag mitgenommen und freuen uns schon jetzt auf ein „Gespräch auf der Frequenz 118,3 MHz“!